Wie stellt man Phantásien dar?

Es ist kompliziert.

Ein Buch, das geschrieben wurde, um unsere Phantasie zu beflügeln, in konkrete Bilder zu übersetzen, ist eine Herausforderung. Denn jeder Leserin trägt ein anderes Bild von Phantásien in sich.

Wie sieht Atréju aus? Wie der Glücksdrache Fuchur? Und wie die Kindliche Kaiserin?

In einer Welt, die von Bildern überflutet ist, verlernen wir zunehmend, den inneren Bildern zu vertrauen. Doch wenn unsere Phantasie verkümmert, dann verkümmert auch unsere Welt – so Michael Endes Überzeugung. Sie war eine der treibenden Kräfte hinter Die Unendliche Geschichte.

Es gibt eine inhaltliche Verbindung zu Momo, der Geschichte des kleinen Mädchens und der grauen Herren, die den Menschen ihre Zeit stehlen. Diese Herren quantifizieren die Welt zu Tode und lassen keinen Raum für Qualität, Sinn und Tiefe.

Und es spricht vieles dafür, dass auch das „Nichts“ in Die Unendliche Geschichte von denselben Kräften herrührt – einer Welt, die Zahlen über Bedeutung stellt.

Wie also stellt man so eine Welt dar – wenn man die Intention des Autors ernst nimmt?

Unsere Antwort: Man schafft Raum für die Phantasie der Zuschauenden.

Der Bühnenraum bleibt klar, fast leer. Wenige Requisiten, prägnante Kostüme. Die Inszenierung lebt von Licht, Atmosphäre – und einem eigens für diese Produktion komponierten Soundtrack, der live gespielt wird.

Unser Wunsch: Dass das Publikum am Ende einen Phantasie-Booster erlebt hat. Dass es reich beschenkt und inspiriert aus der Aufführung geht.

Daran arbeiten wir gerade mit großer Hingabe – und sind auf einem sehr guten Weg.

Und auch wenn der Sommer noch vor uns liegt: Es sind nur noch 144 Tage, bis wir euch unser Phantásien zeigen dürfen!