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Vielen Dank!

Ansprache zum Ende des Projekts am Abend vom 23.11. nach dem letzten Vorhang von Tom Brill

Aber jetzt auch wirklich ge-schafft.

Heute war unsere letzte Aufführung von „Everybody Knows Titanic“.

Es geht nicht anders: Theater ist eine flüchtige Kunstform,
sie lebt von dem Moment, dass Darsteller:innen und Publikum sich begegnen.

Und so werden wir heute,
die Figuren abzulegen,
die Kostüme zu verräumen,
das Theater wieder abzubauen
und uns fragen, was wir jetzt wieder Samstags machen.

In diesem Moment bin ich dankbar.
Unfassbar dankbar.

Dankbar, für die Möglichkeiten, die wir hier haben,
dankbar für die Menschen, die auf diesem Weg
mit ihrem Engagement,
ihren inspirierenden Ideen und
ihrer Tatkraft diesem Projekt zur Seite standen:

Angefangen bei der Dramaturgie, die vor 1 1/2 Jahren die Grundsteine für das Projekt gelegt hat und liebevoll die Figuren ausgestaltet hat, bis hin zu all den Menschen, die die Produktion so großartig unterstützt haben:

Sei es bei der Choreographie,
der technischen Planung und Umsetzung,
Dem Besorgen, Bauen und auch Reparieren von Bühnenbild und Requisiten,
Dem Gestalten und Anfertigen der Medien, Fotos und Videos,
Dem Kartenverkauf (was eine anspruchsvolle Aufgabe auch wieder in diesem Projekt)
Den Leuten, die vor Ort im Gästeservice helfen
Und allen anderen, die immer wieder anpacken, wo Hilfe benötigt wird.

Vor allem bin ich dankbar für euch, liebes Ensemble.

Wir verbringen so viel Zeit miteinander und ich möchte keine Minute der vergangenen Probearbeit missen.

Euer Einsatz für die Figuren und das Stück sind unfassbar – und das alles leistet ihr neben Schule, Studium und immer mehr neben Beruf!

Ich verneige mich vor euch!

Und natürlich sind wir dankbar für euch, liebes Publikum.
1.200 Reservierungen – das ist für uns ein neuer Besucher:innenrekord. Euer Zuspruch, eure Energie und euer Feedback haben uns durch die letzten Wochen getragen.

Vielen Dank, dass wir für euch spielen durften!

Zuschauerrekord!

Noch nie in unser nunmehr 17jährigen Geschichte werden wir so viele Besucher:innen wie in diesem Jahr begrüßt haben! Knapp 1.200 Reservierungen haben uns erreicht und damit unsere Erwartungen bei weitem übertroffen.

Wir freuen uns mega, dass so viele das Stück sehen wollen! Wenn du auch noch dabei sein möchtest, lohnt es sich auf jeden Fall noch nachzufragen, da uns bei jeder Aufführung immer wieder auch (meist gesundheitlich bedingte) Absagen ereilen. In der Regel schaffen wir es, alle mit an Bord zu nehmen.

Wir sehen uns am Wochenende!

Wir sind bereit für euch!

Endlich geht es los. Nach mehr als 15 Monaten Vorbereitung, sieben Monaten intensiver Probenarbeit und vier Wochen Einrichtung und stundenlagen Proben im Bühnenbild spielen wir das erste Mal für und mit euch.

Als Einstimmung an dieser Stelle unsere Einführung aus dem Programmheft:

Vorab: Nichts von dem, was du heute sehen wirst, hat mit den tatsächlichen Ereignissen der Unglücksnacht im April 1912 zu tun. Keine der Figuren, die du heute auf der Bühne sehen wirst, hat jemals existiert, so oder so ähnlich gehandelt oder etwas gesagt, das auch nur annähernd dem entspricht, was sie heute Abend auf der Bühne sagen werden. Alles ist frei erfunden. Nur der Name des Schiffs und der Umstand, dass es nach der Kollision mit einem Eisberg gesunken ist, stimmen mit der Realität überein.

Und doch ist die obige Aussage nicht ganz korrekt. Denn natürlich sind die Figuren inspiriert von historischen Persönlichkeiten und Tatsachen. Doch um der Dramatik willen, mussten wir diesen Menschen Handlungen unterstellen und Worte in den Mund legen, die ihnen wahrscheinlich furchtbar Unrecht tun würden. Wir wollen die über 1.500 Seelen in Frieden ruhen lassen.

Gleichzeitig erneuern wir den Mythos. Denn die Unglücksnacht ist weit mehr als nur ein historisches Ereignis. Die Umstände der Katastrophe haben seit Jahrzehnten Menschen fasziniert, sodass “der Untergang der Titanic” bis heute das Sinnbild der (menschengemachten) Katastrophe ist. Und weil diese Katastrophe ikonographisch geworden ist, kann man die Geschichte als Parabel erzählen. In dieser Parabel können wir uns frei entfalten und die Aspekte, die uns heute noch viel zu sagen haben, dramatisch herausarbeiten. Dadurch wird die historische Katastrophe zu einem Bild für unsere Gegenwart.

Dies gibt uns nun auch die Möglichkeit, dem Vorbild Friedrich Dürrenmatts zu folgen. Mit seiner Aussage “Uns kommt nur die Komödie bei” betont er die Kraft der Komödie, durch groteske Elemente eine Distanz zwischen dem Beobachteten und der Beobachtung zu schaffen, die Erkenntnis erst ermöglicht. Dass Dürrenmatts (Tragik-)Komödien dabei ganz anderen Prinzipien folgen als die traditionelle Komödie oder gar der Schwank, ist einleuchtend. Denn auch Dürrenmatt sieht im Erschaffen von Kunst eine Aufgabe, die im Leben der Menschen ihren Platz findet.

Um uns nicht noch weiter in Dramentheorien zu verlieren: Heute Abend erwartet dich weder ein Historienstück noch eine Tragödie, noch eine Liebesromanze – sondern eine groteske, bissige Parabel, die uns allen einen Spiegel vorhalten möchte: Welche Eisberge ignorieren wir? Wie gehen wir mit unseren menschengemachten Katastrophen um? Wen treffen die Auswirkungen der Katastrophe als erstes? Und wer wird sich wahrscheinlich retten können?

Dass heute Milliardäre schwimmende Bunker in internationalen Gewässern vor Panama bauen, die sogar einen nuklearen Winter überstehen sollen, während diejenigen, die bei Umweltkatastrophen wie Hitze, Pandemien und Unwettern als erstes betroffen sind, irgendwo in der dritten Klasse ihren Platz haben – all das zeigt sich in unserer Inszenierung.

Denn auch in diesem Jahr bleibt es dabei:
Es ist unser Stück.
In deiner Welt!

8.11. – letzte Chance „sicher“ mit an Bord zu sein

Du willst auch unser neues Stück „Everybody Knows Titanic“ sehen?

Wir freuen uns über einen mega großen Zuspruch! Bei allen Vorstellungen – bis auf den 08.11. – haben wir bereits eine Warteliste eingerichtet. Es gibt gute Chancen, hier auch noch einen Platz zu ergattern, weil immer wieder Reservierungen auch zurückgegeben werden. Aber für alle, denen das zu unsicher ist, gibt es noch die Möglichkeit Freitag in einer Woche im 19 Uhr (8.11.) ein Ticket zu lösen.

Kontaktier uns am besten direkt via karten@kjg-theater.de .

Warteliste? Und nun?

In ein paar Tagen spielen wir wieder für euch. Natürlich sprudeln wir vor Energie und können kaum erwarten, euch endlich zu zeigen, was wir in den letzten Wochen und Monaten vorbereitet haben.

Wir haben nur noch für den 08.11.! Wenn du uns auf JEDEN FALL sehen willst, empfehlen wir dir, einen Platz dort zu reservieren. Wenn du aber nur an einem anderen Tag kannst, haben wir eine Warteliste eingerichtet.

Wie funktioniert das?
In der Regel sagen krankheitsbedingt (oder aus anderen persönlichen Gründen) 5 – 10 Zuschauer:innen auch kurzfristig noch ab. Wenn du auf der Warteliste bist, bekommst du die ersten wieder verfügbaren Plätze. Es ist sehr wahrscheinlich, aber garantieren (!) können wir es nicht.

Was wenn ich bis zum Vorstellungstag noch nichts gehört habe?
Nimm noch einmal vorher Kontakt mit uns auf. Aber wenn du weiter oben auf der Liste steht, macht es Sinn trotzdem vorbeizukommen. In der Regel finden wir immer eine Lösung auch vor Ort und mussten bisher noch nie jemanden ganz wegschicken.

Wir freuen uns mega auf euch und hoffen, dass wir jedem Kartenwunsch auch entsprechen können. Wir sehen uns in TABGHA – auf der KjG Theater Bühne …

Beitrag am 30.10. aktualisiert.

Schon über 1.000 Reservierungen!

Was für ein Zuspruch von euch: Wir haben die 1.000er-Marke der Sitzplatzreservierungen erreicht! Wir sind überwältigt von eurem Zuspruch und Interesse und natürlich selbst total aufgeregt – denn in weniger als zwei Wochen geht es los!

Auch dieses Mal haben wir ein paar Überraschungen für euch, die über die Aufführungen hinausgehen:

Ausstellung „Klimawandel und Fluchtursachen“
Parallel zu den Aufführungen zeigen wir die Caritas-Ausstellung in der Jugendkirche TABGHA. Diese reiht sich thematisch in das Themenjahr „Geschafft“ der Jugendkirche TABGHA ein und hat natürlich einen direkten Bezug zu unserem Stück.

Gedenkkapelle
In der Kerzenkapelle der Kirche gibt es einen Gedenkraum für die Opfer des 14.04.1912 – sowie für alle weiteren Opfer menschengemachter Katastrophen.

Titanic-Board-Bistro
Das Kirchencafé verwandelt sich in das Titanic-Board-Bistro, und wir freuen uns, euch dort „Titanic-Vanilla-Icecream“ anbieten zu können 😉 Natürlich haben wir auch noch weitere Snacks und Getränke vor Ort!

Programmheft
Auf 32 Seiten bekommst du Informationen zu dem Stück und Impulse zum Nachdenken in einem wunderschönen, vierfarbigen Programmheft! Das Programmheft ist für jede:n Besucher:in kostenfrei!

Es lohnt sich also, schon etwas früher da zu sein und die Angebote rund um die Aufführungen zu nutzen.

Du hast noch keine Reservierung? Dann wird es jetzt Zeit! Für die folgenden Termine können wir dir noch Plätze anbieten (Stand: 21.10., den aktuellen Stand findest du auch hier):

02. November 2024 – 19 Uhr (nur noch Warteliste)
08. November 2024 – 19 Uhr (weniger als 40 Karten)
09. November 2024 – 17 Uhr (nur noch Restkarten)
15. November 2024 – 19 Uhr (weniger als 10 Karten)
16. November 2024 – 17 Uhr (weniger als 10 Karten)
22. November 2024 – 19 Uhr (weniger als 40 Karten)
23. November 2024 – 19 Uhr (nur Restkarten)

Also, sofern du noch nicht an Bord bist: jetzt reservieren unter 
karten@kjg-theater.de
oder telefonisch unter 
(0208) 30.67.58.67

Vorfreude und Spiellust sprudeln!

Fragen an Tom Brill (Regie & Produktion)

Die Proben gehen in die letzte Phase. Wie ist die Stimmung an Bord von „Everybody Knows Titanic“?

Ich würde sagen: überschäumend. Vorfreude und Spiellust sprudeln im Moment. Endlich konnten wir das erste Mal auf unserer Bühne spielen. Das ist zwar immer auch herausfordernd, aber es fühlt sich richtig großartig an, wenn dann alles zusammenkommt.

Du sprichst die Herausforderungen an. Was ist denn im Moment die größte?

Das Stück hat ein wahnsinniges Tempo. Jeder Handgriff muss sitzen, jeder Schritt präzise sein. Man kann es sich in diesem Stück überhaupt nicht leisten, sich mal in Ruhe hinzusetzen und zu warten. Es passiert ständig etwas auf der Bühne – das erfordert 200% Konzentration, die ganze Zeit.

Was macht das Stück so schnell?

Wir erzählen die Geschichte in „Shorts“ – also wirklich kurzen Szenen, die schnell hintereinander ablaufen. Auch für die Zuschauer:innen gibt es kaum eine Möglichkeit, lange über das Gesehene nachzudenken. Eine Szene folgt der nächsten, Mini-Geschichte auf Mini-Geschichte. Gerade hat man sich gesetzt, und schon wird man wieder durch das Geschehen mitgerissen.

Beleuchtung spielt bei euren Stücken immer eine große Rolle. Wie sieht es bei Titanic aus?

Wir haben noch nie so viele Lichtszenen in einem Stück gehabt wie bei diesem. Es sind weit über 300 Cues („Stichwörter“), die neue Lichtszenen auslösen. Die Technik-Regie ist hier mindestens genauso gefordert wie die Schauspieler:innen.

Das klingt ja schon aufregend. Warum habt ihr das Stück eigentlich „Everybody Knows Titanic“ genannt?

Zum einen: Jede:r kennt die Geschichte. Von der „Titanic“ haben fast alle schon mal gehört. Alle wissen, dass das Schiff auf seiner Jungfernfahrt nach New York mit einem Eisberg kollidierte und gesunken ist – mit über 1.500 Opfern. Zum anderen: Wir spielen Titanic als Parabel. Leonard Cohens Evergreen „Everybody Knows“ ist unser Titelsong, der sich wie ein roter Faden durch das Stück zieht. Es geht darum, dass alle die Missstände kennen, aber niemand etwas dagegen unternimmt. Für uns ist „Everybody Knows Titanic“ eine Parabel auf die menschengemachte Katastrophe, allen voran den Klimawandel.

Ihr betont auch, nicht historisch zu spielen. Warum habt ihr euch dagegen entschieden?

Es gibt bereits wunderbare Dokumentationen über die Katastrophe, die die historischen Ereignisse präzise und einfühlsam darstellen. Allen voran der Film „A Night to Remember“ von 1959. Es gäbe da nicht viel Neues zu erzählen, und wir wären ständig mit dem Problem konfrontiert gewesen (wie viele andere Produzent:innen des Titanic-Stoffs), den historischen Figuren „Unrecht“ zu tun, indem wir sie der Dramatik zuliebe auf bestimmte Weise handeln lassen. Nehmen wir als Beispiel den Cameron-Film: Einige historische Personen wurden dort der Handlung und Dramatik zuliebe bösartiger dargestellt, als sie es historisch waren. Das wird den Opfern nicht gerecht. Uns fasziniert vielmehr das Ikonographische der Katastrophe, also das, was sie uns heute noch erzählen und woran sie uns ermahnen kann. Und hier wird es dann spannend.

In der Ensemble-Liste gibt es die Rolle des „Eisbergs“. Welche Bedeutung hat er?

Die Titanic und der Eisberg sind untrennbar miteinander verbunden. Keine Titanic-Erzählung funktioniert ohne den Eisberg. Und dass vor dem Eis eindringlich gewarnt wurde, die Warnungen aber nicht ernst genug genommen wurden, ist ein wesentlicher Teil der Katastrophe. Es hat Spaß gemacht, den Eisberg auf der Bühne zu personifizieren, und er ist eine der spannendsten Figuren im Stück – weil er mitspielt, ohne dass die anderen wirklich mit ihm spielen.

Worauf seid ihr am meisten stolz?

Also, ich bin vor allem stolz auf das Ensemble. Dieses Stück ist wirklich kompliziert. Es muss am Ende einfach und leicht aussehen, aber der Weg dahin ist unfassbar hart. Fast alle spielen zwei Figuren – in der Regel Erste- und Dritte-Klasse-Passagiere – und gleichzeitig müssen in den Übergängen die Szenenumbauten stattfinden. Und zwar nicht im „Black“, sondern sichtbar, also choreografiert. Ich glaube, schauspielerisch ist es unser härtestes Stück. Es zeigt die Reife des Ensembles, dass sie es so gut meistern.

Sich davon überzeugen kann man ab dem 02.11.:

2.  November 2024 - 19 Uhr (nur noch Warteliste)
8.  November 2024 - 19 Uhr (< 40 Karten)
9.  November 2024 - 17 Uhr (< 10 Karten)
15.  November 2024 - 19 Uhr (< 10 Karten)
16.  November 2024 - 17 Uhr (< 30 Karten)
22.  November 2024 - 19 Uhr (< 50 Karten)
23.  November 2024 - 19 Uhr (< 20 Karten)
(Kartenstand 09.10.24)

Karten unter
karten@kjg-theater.de
oder telefonisch unter
(0208) 30.67.58.67

(Fotos: Uwe Freier)