Das große Trotzdem

Es gibt wenig Anlass zum Optimismus in diesen Tagen. Aber ohne Hoffnung leben? Das geht nicht. 

Von Peter Neumann aus: DIE ZEIT Jahrgang 2022 Ausgabe: 16 Hoffnung in Kriegszeiten: Das große Trotzdem

Am Anfang war nicht Hoffnung, sondern Rache. Jedenfalls in der griechischen Mythologie: Zur Strafe, weil sie heimlich in den Besitz des Feuers gelangt waren, schickten die Götter den Menschen eine wunderschöne Frau namens Pandora, die eine Büchse, voll mit Übeln, bei sich trug. Licht hatte die Welt werden sollen, hell und aufgeklärt. Doch plötzlich wurde sie dunkel und trostlos. Denn als Pandora den Deckel von der Büchse nahm, entwichen aus deren Innerem Mühsal und Leid, Krankheit und Laster. Einzig die Hoffnung, die tief unter all dem Bösen verborgen lag, schaffte es nicht mehr nach draußen und blieb in jener Büchse der Pandora zurück.

Auch heute, über zweieinhalb Jahrtausende nach Hesiod – dem Ackerbauern und Hirtendichter, der den Mythos von der unheilvollen Büchse zuerst überliefert hat –, ist die Welt noch immer ein Ort voller Übel, Gefahren und schrecklicher Plagen und die Hoffnung ein scheuer und seltener Gast. Längst nicht abgeklungen sind die Corona-Stürme der vergangenen beiden Jahre, die uns Machtlosigkeit, Angst und Trauer bescherten, jetzt hält ein Krieg auf europäischem Boden die Welt in Atem und zwingt Millionen Menschen, ihre Wohnungen und Häuser, ihre zerstörten Dörfer und Städte zu verlassen. Schon steht eine Hungersnot am Horizont, während andernorts der Klimawandel ungebrochen anhält. Man muss die Krisen, die sich rund um den Erdball aufstauen, gar nicht erst alle aufzählen, um zu erkennen: Es gibt nichts zu beschönigen – wir leben in finsteren Zeiten.

Und dennoch will es so scheinen, als halte sich die Hoffnung noch immer tapfer am Leben, und sei es am Grund eines dunklen Gefäßes. Als sei – trotz verzweifelter Weltlage – auch heute noch nicht alles verloren. Da war vor nicht allzu langer Zeit die Suche nach einem baldigen Impfstoff gegen das tödliche Virus – und die Hoffnung wurde dank eines (mittlerweile weltberühmten) Forscherpaars aus Mainz Wirklichkeit. Da ist der Vater, der nach Ausbruch des Krieges mit seinen Kindern aus der Ukraine fliehen will, selbst aber nicht ausreisen darf – weshalb er die Kinder einer unbekannten Frau in die Arme drückt. Auch sie hat zwei Söhne, die aber erwachsen sind und wegen des Kriegs im Land bleiben müssen. Die Frau nimmt die fremden Kinder an sich und überbringt sie der Mutter, die auf der anderen Seite der Grenze in Ungarn wartet. Eine wahre Geschichte – wahr wie die Tatsache, dass auch jetzt in den Kellern und Bunkern von Kiew, in den rettenden Schutzräumen unter der Erde, Kinder zur Welt kommen, die ihre Eltern nicht fragen, ob Krieg sei. Ist also doch nicht alles vergebens?

Es sind Momentaufnahmen wie diese, die zeigen, dass Menschen vieles im Leben verlieren können. Ja, eigentlich alles: Heimat, Besitz, geliebte Personen. Und es gibt nichts, was ihnen diesen Verlust ersetzen, geschweige denn ihn wiedergutmachen könnte. Eines illustrieren sie aber auch: dass es da etwas gibt, von dem wir offenbar nur sehr schwer lassen können – die Hoffnung. Hoffnung darauf, dass sich noch im Augenblick der tödlichen Gefahr die Möglichkeit eines Auswegs auftut wie eine unsichtbare Tür in der Mauer. Eine Flucht nach vorne.

Die Hoffnung, so hat es der Philosoph Ernst Bloch (1885–1977) auf den Begriff gebracht, ist ein „Prinzip“. Es kann nicht bewiesen, aber auch nicht widerlegt werden. Es ist einfach da, ein Lebenselixier. Wir wüssten gar nicht, wer wir sind, wenn wir nicht immer wieder über die beschränkten Verhältnisse unserer Wirklichkeit hinaushofften: „Der Affekt des Hoffens geht aus sich heraus, macht die Menschen weit, statt sie zu verengen“, schreibt Bloch in seinem sprachgewaltigen, Mitte der Fünfzigerjahre zuerst in der DDR, später in der BRD erschienenen mehrbändigen Werk Das Prinzip Hoffnung, das ihn für Generationen von Lesern bis heute zum Stichwortgeber in der Not gemacht hat. Kein Nein, so lautet Blochs Überzeugung, könne jemals so stark und laut sein, dass es nicht von einem in ihm selbst verborgenen Ja übertrumpft und damit besiegt werden könnte.

Bloch war ein Sänger der Hoffnung. Ein Tagträumer. Ein leidenschaftlicher Utopist. Voll wilder Lust an der Spekulation, die ihn nach seiner Rückkehr aus dem amerikanischen Exil 1949 in die Arme des sozialistischen Systems im Osten trieb. Nicht nur der Mensch, auch die Welt selbst, glaubte er, sei im Wesentlichen noch unfertig. Die Rolle des quasioffiziellen Staatsphilosophen fiel dem überzeugten Marxisten dabei nicht von ungefähr zu. Erst geraume Zeit später bekannte sich Bloch – der Stalin noch bis in die frühen Jahre der DDR hinein als einen Ausbund der Weisheit feierte – zu dem monströsen politischen Irrtum, dem er verfallen war. Denn auch ihm selbst sollte es bald an den Kragen gehen: Schon nach dem ungarischen Volksaufstand 1956 wurde er aufgrund von politischen Differenzen mit der Nomenklatura an der Uni in Leipzig zwangsemeritiert und kaltgestellt. Und als im August 1961 schließlich die Berliner Mauer hochgezogen wurde, kehrte Bloch von einer Reise zu den Bayreuther Festspielen nicht zurück. Prinzip Abgang.

Hoffnung allein macht die Welt noch nicht besser. Sie kann trügen, verführen und uns auf gefährliche Irrwege leiten. Oder wie kann es sein, dass ausgerechnet der erste Denker der Hoffnung sich einer Diktatur an den Hals warf? Wäre es da nicht klüger, man verzichtete gleich ganz auf die Hoffnung und ihre falschen Versprechen? Als Franz Kafka einmal von seinem Freund und Mentor Max Brod gefragt wurde, ob Gott etwa ein böser Demiurg sei oder ob es noch irgendeine Hoffnung jenseits der uns vertrauten Welt gebe, soll er kurz gelächelt und dann, wie immer verrätselt, zur Antwort gegeben haben: „Oh, es gibt Hoffnung genug, unendlich viel Hoffnung – nur nicht für uns.“

Der Zukunftsglaube ist auf einem historischen Tiefpunkt

Hoffnung kann schwinden. Sie kann in eine fundamentale Sinnkrise geraten – und in Verzweiflung münden. „Ihr, die ihr eintretet, lasst alle Hoffnung fahren“, prangt als niederschmetternde Botschaft am Eingang zur Hölle in Dantes Göttlicher Komödie. Und noch viele Jahrhunderte später rät uns der französische Existenzialist Albert Camus im Mythos des Sisyphos, die Sache mit der Hoffnung am besten gleich zu den Akten zu legen. Wozu die ganze Anstrengung, wenn der Klotz, den wir gerade erst den Berg hinaufgeschafft haben, doch immer wieder den Abhang hinabrollt und damit alles mühsam Erreichte wieder zunichtemacht? Ist es nicht schier zum Verzweifeln, dieses nicht enden wollende Unglück? Nicht ganz. Die höchste Form der Hoffnung, sagt Camus mit einer spürbaren Lust an der Figur des Absurden, sei die „überwundene Verzweiflung“. Also jener Moment, in dem wir der Sinnwidrigkeit der Welt nicht mehr auswichen, nicht mehr ständig versuchten, gegen sie anzukämpfen, sondern stattdessen entschlossen und mit voller Überzeugung in sie einwilligten. Sisyphos müsse man sich ebendeshalb als einen „glücklichen Menschen“ vorstellen.

Schaut man auf die Zahlen, so befindet sich der Zukunftsglaube hierzulande gegenwärtig auf einem historischen Tiefpunkt. Nach einer im vergangenen Monat veröffentlichten Allensbach-Umfrage blicken nur noch 19 Prozent der Befragten mit Hoffnung auf die nahe Zukunft. So wenige wie noch nie. Schockwellen, die den Optimismus angreifen, hat es zwar immer wieder gegeben. Aber weder der Koreakrieg in den Fünfzigerjahren noch die Ölkrise Anfang der Siebzigerjahre, noch Nine-Eleven, noch die Finanzkrise 2008 haben das Zukunftsvertrauen derart erschüttert wie die aktuellen blutigen Ereignisse im Osten Europas. Wer jetzt noch auf das Prinzip Hoffnung setzt, so scheint es, ist selbst schuld, wenn er in nicht allzu ferner Zukunft schrecklich enttäuscht wird.

Die Hoffnung aber ist unverwüstlich. Keine bloße Zuversicht, die mal stärker, mal schwächer sein kann, sondern eine Form der Überzeugung, das Richtige zu tun. Eine Kraft, den Kopf hochzuhalten, wenn alles fehlschlägt. Noch mitten im größten Unglück standzuhalten. Hoffnung ist nicht nur ein Zustand, ein Gefühl. Wir haben sie nicht bloß, sondern sie kann zur Erfahrung der Selbstwirksamkeit werden, wenn uns gegen alle Erwartungen, manchmal auch nur mit einem einfachen Handgriff, etwas gelingt. Das unterscheidet das Hoffen vom ungezügelten Schwärmen, das sich vorzugsweise in der Nähe seiner zukünftigen Erfüllung herumtreibt, aber schlappmacht, wenn es nicht bald erhört wird.

Mit solch einer fatalen romantischen Luftkutscherei macht sich echte Hoffnung nicht gemein: Schon bei Paulus, im berühmten ersten Brief an die Korinther, taucht sie neben dem Glauben und der Liebe als eine der drei unverlierbaren göttlichen Tugenden auf. Und wenn auch die Liebe, wie Paulus im furiosen Schlussakkord seines Hoheliedes vorbringt, die „größte unter ihnen“ ist, so bleibt doch die Hoffnung eine der Geisteskräfte, die nach christlicher Auffassung in die Seele der Gläubigen „eingegossen“ sind. Glaube, Liebe, Hoffnung sind langlebiger und zäher als all die Rückschläge, die sie auf dem langen Weg ihrer Realisierung immer wieder zu erleiden haben. „Die Liebe“, so heißt es da in einem Vers, „erträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles.“

Während die Hoffnung über viele Jahrhunderte eher etwas für Theologen und fromme Kirchengänger war, bemächtigen sich später vor allem die Dichter und Denker ihrer Schwingen, um sich über die profane Realität der irdischen Verhältnisse zu erheben. „O Hoffnung! holde! gütiggeschäftige! / Die du das Haus des Trauernden nicht verschmähst“, dichtet Friedrich Hölderlin um 1800 in seinen Nachtgesängen, als er den Glauben an eine gesellschaftliche Umwälzung in Deutschland längst aufgegeben hat und sich bereits auf dem verzweifelten Weg in die geistige Umnachtung befindet. Hölderlin blieben nach seinem Abschied von der Welt noch knapp vierzig Jahre, die er in dem heute nach ihm benannten Turm in Tübingen in Isolation und Einsamkeit zubrachte. Aber im Klagegesang des Hoffnungslosen war zu jener Zeit zumindest noch ein letztes Quantum Trost zu finden.

Für Immanuel Kant, den großen Weltweisen aus Königsberg, gehört die Frage „Was darf ich hoffen?“ zu den vier großen Fragen der Philosophie. Er spricht zur gleichen Zeit, als Hölderlin seinen Rückzug in die Innerlichkeit antritt, sogar von einer moralischen Pflicht zu hoffen. Nur wenn wir auf ein künftiges Leben, in dem wir für unsere diesseitigen Taten bestraft oder belohnt werden, hoffen dürfen, so predigt Kant vom allzu irdischen Katheder, können wir vernünftigerweise auch davon ausgehen, dass nicht alles, was wir auf Erden getan haben, vergeblich war. Ohne Hoffnung kein Antrieb für moralisches Handeln. Und ohne moralisches Handeln keine Freiheit.

Und dennoch stellt sich angesichts dieser ultimativen Appelle und Imperative die Frage, was uns eigentlich dazu berechtigt, uns an die hehren Worte der Hoffnung zu klammern, wenn ein Land in Europa von einem grausamen Krieg heimgesucht wird, der mit einer unmenschlichen Brutalität Abertausende von Opfern fordert, Städte dem Erdboden gleichmacht und einen ganzen Kontinent mit Furcht und Schrecken überzieht. Wenn uns die Sprache für all das fehlt. Für das Plündern und Morden und Brandschatzen. Wenn jeder Fetzen Optimismus an der blutigen Wirklichkeit russischer Panzer und Bomben zuschanden wird. Ist es nicht wohlfeil, über Hoffnung dies- und jenseits unserer eigenen Moralvorstellungen zu räsonieren, wenn das Undenkbare, die Katastrophe, bereits stattfindet? Und wenn geschehen ist, was, wie Hannah Arendt einmal sagte, „nie hätte geschehen dürfen“? In Butscha. In Mariupol. Und anderswo. Eine Barbarei, jetzt wieder. Hier, direkt vor unseren Augen.

Die Schulter unter der zusammenbrechenden Welt

Der amerikanische Philosoph Jonathan Lear hat über genau diese Frage nachgedacht. In seinem – in den USA bereits 2006 erschienenen, aber erst vor zwei Jahren ins Deutsche übertragenen – Buch Radikale Hoffnung schildert Lear das Schicksal der Crow, eines nordamerikanischen indigenen Volkes, das zu Beginn der 1880er-Jahre alles verliert: sein angestammtes Siedlungsgebiet in den Great Plains von Montana, seine Büffelherden, seine komplette kulturelle Identität. Ehre, Ideale, die Stellung in der Gemeinschaft, all diese Dinge bedeuten nach der Vertreibung nichts mehr: „Als die Büffelherden verschwanden, fielen die Herzen meiner Leute zu Boden, und sie konnten sie nicht mehr aufheben. Danach ist nichts mehr geschehen“, sagte Plenty Coups, der letzte Oberhäuptling des Volks der Crow, Jahrzehnte später, kurz bevor er starb, über den „Kampf der Kulturen“ gegenüber einem weißen Mann. Der Einzug ins Reservat stellte einen unwiderruflichen Einschnitt für den Stamm dar, eine Zäsur. Und dennoch vertrauten die Crow im Stillen darauf, dass sie eines Tages zu alter Stärke zurückfinden könnten. Ihre Geschichte war zwar beendet, aber ihre Hoffnung, aus der Rückschau werde sich darin bestimmt auch etwas Gutes erweisen, lebte weiter.

Radikale Hoffnung erwächst für Lear aus solchen Momenten der äußersten Ohnmacht. Situationen, in denen uns das Ziel abhandengekommen zu sein scheint und wir nicht wissen, wohin und wozu, und trotzdem – hoffen. Radikale Hoffnung, so sagt er, bestehe in der Hoffnung darauf, dass etwas Gutes hervortreten wird, „selbst wenn man gegenwärtig noch nicht über die Begriffe verfügt, mittels derer man sich dieses Gute verständlich machen kann“. So zumindest hat es Lear, dessen jüdische Vorfahren in den 1880er-Jahren selbst aus der Ukraine und anderen Teilen Osteuropas fliehen mussten, den Überlieferungen der Crow entnommen: Nach ihrer Auffassung hieß hoffen, anzuerkennen, dass es Möglichkeiten gab, die über alles Vorstellbare hinausgingen und zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht existierten. Und es sollten tatsächlich auch wieder andere Zeiten für die Crow kommen: Der radikale Schritt, sich eine ganz andere Zukunft vorzustellen, sicherte ihr Überleben.

„Es gibt immer Menschen, die ihre Schulter unter die zusammenbrechende Welt stemmen“, schrieb der Auschwitz- und Buchenwald-Überlebende und spätere ungarische Literaturnobelpreisträger Imre Kertész einmal, als sich die Höllenpforten längst aufgetan hatten und Dantes Forderung, alle Hoffnung fahren zu lassen, wie eine jener zynischen Inschriften klang, die in großen Lettern an den eisernen Eingangstoren der deutschen Konzentrationslager prangten. Dantes Inferno, so schien es, war zur grauenvollen Realität für die Menschheit geworden.

Und dennoch ließ sich Kertész, dem erst mit seinem 1996 in einer neuen deutschen Übersetzung erschienenen Roman eines Schicksallosen der weltweite Durchbruch gelang, in seiner Hoffnung auf die anderen partout nicht beirren. Denn zu den von ihm gemeinten „Menschen“ gehörten eben nicht nur die jetzt lebenden Zeitgenossen, sondern auch die großen Untoten der Vergangenheit. Es war das geistige Reich der Kunst, der Literatur und der Musik, jenes ewige, nicht abreißen wollende Gespräch über die Abgründe der Zeitläufte hinweg, dem er sich auch nach den Erfahrungen des Lagers und dem Zivilisationsbruch der Schoah verbunden wusste. Und während draußen vor der Tür bald ein kommunistisches Regime das Sagen übernehmen sollte, saß Kertész, jahrzehntelang völlig isoliert und von niemandem beachtet, in der Küche seiner kleinen Budapester Wohnung – und schrieb.

Auch diese Form der radikalen Hoffnung auf kommende Zeiten vermag so wenig wie die Hoffnung des Apostels Paulus oder die utopische Hoffnung Blochs den Gang der Geschichte auf magische Weise umzukehren. In ihr zeigt sich aber, dass die stärkste und zugleich älteste Form des Zukunftsglaubens noch immer jene ist, die das Unmögliche an seinem fliehenden Schopf zu packen sucht und sich nicht eher zufriedengibt, als bis sich plötzlich und unerwartet ein Ausweg aus der Misere zeigt. Ohne Netz und doppelten Boden. Ohne jede Form von Garantie. Schon die Antike sprach mit Heraklit davon, dass nur, wer das Unverhoffte erhoffe, es auch finden könne. Und ist nicht auch Ostern, dieses Fest der Auferstehung Christi, eine Geschichte darüber, wie mit der Hoffnung auf den nächsten Tag, auf die „Morgenröte“, selbst das größte Übel, der Tod, besiegt werden kann?

Es gibt übrigens noch eine andere Version jenes Mythos von der unheilvollen Büchse der Pandora. Eine mit einem helleren Ausgang. Nach dieser anderen, zweiten Fassung wird die Büchse ein weiteres Mal geöffnet. Und dieses Mal ist die Hoffnung nicht so ungeschickt und bleibt am Boden des Gefäßes hängen, sondern fliegt mit hinaus. Fort, ins Offene. Und als die Büchse später wieder geschlossen wird, ist die Hoffnung längst in der Welt.